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Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. (GKB)

Köflacher Gasse 35
8020 Graz

Beschreibung

Die GKB ist ein öffentliches Verkehrsunternehmen in der Steiermark! Der GKB-Nahverkehr ist als S-Bahn Steiermark im Steirischen Verkehrsbund organisiert. Die GKB-Tochtergesellschaft LTE führt Transporte im internationalen Güterverkehr durch.

Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH


- Innovation aus Tradition und Verlässlichkeit für viele Generationen


 


Seitdem vor über 150 Jahren der erste Kohlezug von Köflach nach Graz fuhr, war das Unternehmen stets Vorreiter von technischen, logistischen, wirtschaftlichen und sogar kulturellen Innovationen. Mit Güter- und Personenverkehr sowie mit der modernen Busflotte blieb die GKB durch die Jahrzehnte ein Schrittmacher für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Zuerst diente sie aber vor allem dem Zweck, Kohle aus dem Voitsberg-Köflacher Revier in die steirische Landeshauptstadt zu bringen, um damit Zugang zu einem relevanten Markt zu haben. Nicht nur die Haushalte im Großraum Graz, sondern zum Beispiel auch die obersteirische Eisenindustrie zählten zu den Kunden, die das „Braune Gold“ aus der Weststeiermark zu schätzen wussten. Der Personenverkehr spielte demgegenüber vorerst noch kaum eine Rolle.


 


1855: Am Anfang war die Konzession


 


Voraussetzung dafür, eine Eisenbahnlinie in Betrieb nehmen zu können, war eine entsprechende Konzession. Insofern kann man den 26. August 1855 als die „Geburtsstunde“ der GKB bezeichnen. Denn an diesem Tag wurde der „Voitsberg-Köflach-Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft“ höchst offiziell die „Bewilligung zum Baue und Betriebe einer für den Personen- und Sachentransport bestimmten Lokomotiveisenbahn von Köflach bis nach Gratz“ erteilt – vorerst auf die Dauer von 80 Jahren. Die Trassierungsarbeiten waren damals schon abgeschlossen und die Bauprojekte samt Kostenvoranschlägen zur behördlichen Genehmigung vorgelegt worden. Nachdem die Konzession erteilt – richtiger gesagt: die „kaiserliche Privilegiumsurkunde“ ausgestellt – war, beschloss die Gesellschaft von Kohlengewerken, sich in eine öffentliche Aktiengesellschaft umzuwandeln: Die „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“ war gegründet, und ihr wurde „mit kaiserlicher Entschließung vom 14. Dezember 1858“ das „Privilegium“ zum Betrieb der Bahn übertragen. Das zum Bau und Betrieb erforderliche Kapital von 3,2 Millionen Gulden (Florin) wurde durch die Ausgabe von 16.000 Aktien zu 200 Gulden beschafft. Die Bergbaue bei Voitsberg, Köflach und Lankowitz sowie sonstige „Privilegiumsrechte“ der Gesellschaft gingen – gegen Übernahme von 3.300 Aktien – in das Eigentum der neuen Aktiengesellschaft über. Mit der Aktienemission wurde übrigens – natürlich nach vorheriger Ministerialgenehmigung – das Wiener Bankhaus „Schuller & Co“ betraut.


 


1860: Der offizielle Bahnbetrieb beginnt


 


Der für Anfang April 1860 vorgesehenen Eröffnung der Bahn für den allgemeinen Verkehr stand nun nichts mehr


im Weg. Am 2. April fand – mit bestem Erfolg – die kommissionelle technisch-polizeiliche Prüfungsfahrt statt, am 3. April konnte der öffentliche Verkehr aufgenommen werden. Großen Festakt gab es allerdings keinen. Nur die Lokomotive, die um 6.45 Uhr morgens den ersten Zug von Graz nach Köflach führte, war mit dem kaiserlichen Wappen sowie den habsburgischen und steirischen Farben geschmückt und bis an die Mündung des Schlotes


mit grünen Kränzen umwunden. Zu Beginn der offiziellen Inbetriebnahme der GKB-Eisenbahn verkehrte pro Tag zwischen Graz und Köflach auch nur ein einziges Personenzugspaar. In der „Grazer Tagespost“ vom 4. April 1860 konnte man dazu lesen: „Einige Passagiere und die Herren Beamten der Eisenbahn machten gleichsam nur en famille die erste Fahrt mit, von der wir wünschten, dass ihr tausend und abertausend glückliche Fahrten folgen mögen. Doch haben wir schon heute einen wesentlichen Übelstand der Fahrordnung, welche nur ein einziges gemischtes Zugpaar vorsah, zu rügen. Keine Bahn eignet sich nämlich so vollkommen zu Lustfahrten, wie gerade die eröffnete, aber dann müsste auch die Fahrordnung auf diese Kapitaleigenschaft billige Rücksicht nehmen und nicht um 2 Uhr, also in der größten Sonnenhitze zur Heimkehr nötigen. Wenn also überhaupt auf Passagiere und nicht allein auf Kohle Rücksicht genommen wird, so möge man früh ausfahren und abends heimkommen. Überdies dürfte sich an Sonn- und Feiertagen noch ein Lusttrain reichlich rentieren.“ Noch im ersten Betriebsjahr steigerte sich der Verkehr so stark, dass bereits mit 1. Mai ein zweites Zugpaar eingesetzt wurde und der Fuhrpark vergrößert werden musste. Ende September 1860 zählten zu den GKB-eigenen und gemieteten Fahrbetriebsmitteln fünf Lokomotiven samt Tendern, 58 Waggons (darunter sieben Personenwaggons) und ein Schneepflug. Zehn Jahre später waren es acht Lokomotiven, zwölf Personenwaggons, zwei Postwaggons, ein „Kondukteurwaggon“, vier gedeckte Güterwaggons und 150 Kohlenwaggons.


 


1873: Eine Zweiglinie nach Wies


 


Das nach soliden Geschäftsgrundsätzen geführte Unternehmen GKB florierte immer mehr, so dass bald an den Bau einer Zweigbahn von Lieboch über Preding und Deutschlandsberg nach den „Glanzkohlenstätten“ von Pölfing, Wies und Steyeregg gedacht wurde. Am 8. September 1871 erhielt die GKB die Konzession zum Bau und Betrieb dieser Bahn. Sie wurde von der Staatsverwaltung auf 85 Jahre erteilt und war auch für die Linie Graz–Köflach gültig, gerechnet ab dem Tag der Eröffnung des Betriebs auf der Wieser Linie. Diese Eröffnung fand am 9. April 1873 statt.


 


1878: Die „Südbahn-Gesellschaft“ übernimmt


 


Am 1. September 1878 übernahm die k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft den Betrieb auf den Bahnlinien. Dies war für die GKB günstig, weil ihr der Betriebsvertrag unter anderem die unentgeltliche Benützung des Grazer Hauptbahnhofs zusicherte. In den folgenden 45 Jahren hatte die Südbahn-Gesellschaft – mit wechselndem Erfolg – die Betriebsführung inne, ehe die GKB am 1. Juli 1924 (nach dem kurzen Intermezzo einer Führung durch die BBÖ) den Betrieb ihrer Bahnlinien wieder selbst übernahm. Übrigens wurde von den alten Lokomotiven, die seit der Eröffnung der Bahnlinie Graz–Köflach im Einsatz standen, die im Jahr 1848 von Haswell erbaute Lokomotive „Söding“) dem Eisenbahnmuseum in Wien als Geschenk überlassen.


 


1928: Ein potenter Mehrheitseigentümer


 


Im Jahr 1928 übernahm die „Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft“ den Mehrheitsbesitz der Aktien der „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“. Diese enge Verbindung mit dem ersten Industrieunternehmen der Republik sicherte der GKB eine finanziell gefestigte Zukunft. So konnte die schwere Wirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre überwunden und der Betrieb rentabel weitergeführt werden. Mit 1. April 1930 übernahm die GKB die Betriebsführung der Sulmtalbahn mit der Linie Leibnitz–Pölfing-Brunn. Der Personenverkehr auf der Linie Graz–Köflach wurde nun mit zwölf, auf der Linie Lieboch–Wies-Eibiswald mit zehn


Zügen pro Tag abgewickelt. Für den Gütertransport standen zwölf beziehungsweise vier regelmäßig verkehrende Züge im Einsatz. Der Fuhrpark bestand nun bereits aus 30 Lokomotiven, 53 Personenwaggons, 22 Dienst- und


Postwaggons, 77 gedeckten und 1.024 offenen eigenen Güterwaggons sowie 629 gemieteten Waggons. 1004 Bedienstete waren im Eisenbahndienst beschäftigt. Eine rege Werbetätigkeit, die Einführung von Sonderzügen, verbilligte Rückfahrkarten sowie Reisearrangements steigerten den Personenverkehr. 1935 wurde, ergänzend zur Bahn, auch ein Kraftwagenlinienbetrieb gegründet. Am 9. Juni 1944 änderte man den Firmennamen der GKB in „Steirische Bergbau- und Eisenbahn-Aktiengesellschaft“, doch schon ein Jahr später, am 10. Mai 1945, erfolgte wieder die Umbenennung in „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“.


 


1946: Im Eigentum der Republik Österreich


 


Im Jahr 1946 gingen auf Grund des Verstaatlichungsgesetzes die Anteilsrechte an der Gesellschaft in das Eigentum der Republik Österreich über. Organisatorisch blieb aber das bisherige Konzernverhältnis mit der „Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft“ weiterhin bestehen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete man in der GKB mit ganzer Kraft an der Beseitigung der schweren Kriegsschäden. Fliegerangriffe hatten die Bahnhofsanlage am Graz Köflacherbahnhof zu 90 Prozent vernichtet und 138.000 Quadratmeter durch 182 Bombeneinschläge verwüstet. Mehrere Bedienstete waren den Angriffen zum Opfer gefallen, die Gebäude entweder zerstört oder schwer beschädigt, Gleise und Weichen unbefahrbar, viele Lokomotiven und Waggons vernichtet. Dazu kamen die Verluste durch die Beschlagnahmungen der Besatzungsarmee. Dennoch gelang es, den Personen- und Güterverkehr in den schwierigen Nachkriegsjahren aufrecht zu erhalten. Im Herbst 1946 wurden neue Lokomotiven gemietet und es konnte auch der akute Mangel an brauchbaren Güterwagen ausgeglichen werden. Die Erschließung neuer Kohlevorkommen im Köflacher Revier erforderte im Jahr 1952 eine Streckenverlegung zwischen Oberdorf und Köflach und den Bau des 241 Meter langen Rosental-Tunnels. Denn unter der alten Trasse befand sich wertvolle, abbauwürdige Kohle. Der Bahnhof „Oberdorf Schacht“ erhielt 1955 die Bezeichnung „Bärnbach“.


 


1956: Der „Rote Blitz“ erscheint!


 


Im Güterverkehr konnte die GKB ständig steigende Beförderungsleistungen verbuchen – 2,9 Millionen Tonnen waren es im Jahr 1955. Indes war die Zahl der beförderten Personen von 5,5 Millionen pro Jahr (1947) auf 2,5 Millionen zurückgefallen. Um nun einem drohenden weiteren Rückgang zu begegnen, wurden neue Triebwagenzüge der Reihe „VT 10“ angeschafft. Diese kamen bei den Fahrgästen bestens an und wurden unter der Bezeichnung „Roter Blitz“ bald weithin bekannt. Ab 1956, nachdem eine entsprechende Zahl von Schienenbussen und Anhängern für die Gepäck- und Postbeförderung angeschafft worden war, konnte der Personenverkehr zunehmend mit diesen schnellen und für die damaligen Verhältnisse modernen Fahrzeugen abgewickelt werden. An Werktagen gab es auf den GKB-Strecken Graz–Köflach und Lieboch–Wies-Eibiswald jeweils nur ein Zugpaar, das kein „Roter Blitz“ war. Der Güterverkehr wurde mit Dampflokomotiven aufrechterhalten. Dabei standen Loks der Reihen 17c, 29, 30 und 56 im Einsatz. Die Nachfrage nach dem „Braunen Gold“ aus den weststeirischen Revieren hielt an. Um am Graz Köflacherbahnhof die Kohlenentladung rationeller abwickeln zu können, wurde in den Jahren 1960 und 1961 eine Waggon-Rundkippanlage gebaut. Der Investitionsaufwand betrug dafür damals 1,7 Millionen Schilling. Von nun an gelangte die aus dem weststeirischen Revier eintreffende Kohle nach einem Rundum-Kippvorgang, bei dem der ganze Eisenbahnwaggon gedreht wurde, in einen Tiefbunker. Von dort kam sie dann mit einer Bandförderanlage in einen Hochbunker und weiter zur Verteilung.


 


 


1973: VÖEST-Alpine: Eine neue „Mutter“


 


Infolge eines Fusionsgesetzes wurde die „Oesterreichisch- Alpine Montangesellschaft“ im Jahr 1973 mit der „VÖEST“ verschmolzen. Damit hatte die „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“ eine neue Muttergesellschaft: die „VÖEST-ALPINE AG“. Fortan wurden die Dampflokomotiven nach und nach durch dieselbetriebene Triebfahrzeuge ersetzt und 1978 wurde die Dampftraktion im GKB-Linienbetrieb als unrentabel


eingestellt. Jedoch war es der GKB und ihren Mitarbeitern, wie auch dem Verein „Steirische Eisenbahnfreunde“ immer ein Anliegen, wertvolle alte Lokomotiven zu erhalten, um so dem zunehmenden Bedürfnis nach Dampfzug Sonderfahrten gerecht zu werden. So steht die Lok „671“ noch heute für solche Zwecke zur Verfügung – und als dienstälteste Normalspur-Tenderlok der Welt unter Denkmalschutz!


 


1980: Die Ära der „VT 70“-Triebwagen


 


Im Jahr 1980 begann auf den Bahnlinien Graz–Köflach und Lieboch–Wies-Eibiswald die Ära der dieselelektrischen Gelenktriebwagen der Reihe „VT 70“ mit einem Fassungsvermögen von 222 Personen. Zwar konnten diese – von manchen liebevoll als „Blechkisten“ bezeichneten Fahrzeuge – nie den Bekanntheitsgrad des „Roten Blitz“ erreichen, aber die „VT 70“-Garnituren leisteten über Jahrzehnte beste Dienste. Am 29. Juni 2013 fuhr das letzte Mal ein Triebwagen der Baureihe VT 70 im Planbetrieb. Im Laufe des Jahres 2014 wurden alle Triebwagen dieser Baureihe ausgeschieden und nach Polen zur Weiterverwendung verbracht.


 


1993: Die ersten Doppelstockwagen Österreichs


 


Was in den 1980er Jahren bereits absehbar war, wurde in den 1990er Jahren Realität: die durch preisgünstige Konkurrenzenergieträger extrem schwierig gewordene Marktsituation und die weitgehende Auskohlung der weststeirischen Lagerstätten führten zur Schließung der letzten Untertage-Abbaue, Zangtal und Karlschacht. Mehr als ein Jahrzehnt lang förderte die „Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft“ – sie war inzwischen in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt worden – danach noch Braunkohle im Tagbauverfahren. Aber der größte und wichtigste Kunde, das Dampfkraftwerk Voitsberg III, stand vor der Haustür und es gab für die Bahn keine bedeutenden Kohlemengen mehr zu transportieren. Der Personentransport wiederum musste sich gegen die Konkurrenz des Individualverkehrs behaupten. Daher war die Entscheidung, ab 1993 neue Doppelstockwaggons zum Einsatz zu bringen, von großer Bedeutung. Österreichweit kamen bei der GKB in diesem Jahr die ersten derartigen Waggons zum Einsatz.


 


1997: Verkehrsverbund Steiermark


 


Mit der Einführung des Verkehrsverbundes Steiermark wurde das Bus- und Bahnfahren wesentlich attraktiver und es kam zu einem erkennbaren Anstieg der Fahrgastzahlen. Die Einführung des Taktverkehrs, der sogenannte „Steirertakt", brachte der GKB neue umwelt- und sicherheitsbewusste Stammkunden. In seiner Folge wurden die Haltestellen einladend gestaltet, die Busse auf die Bahnanschlüsse abgestimmt und die Stationen verfügen über „Park & Ride-Anlagen.


 


1998: Trennung von der GKB-Bergbau GmbH


 


Das Ende des 20. Jahrhunderts verlief für die GKB äußerst turbulent. Die Auskohlung des letzten großen Tagbaus in der Weststeiermark – Oberdorf – war nur noch eine Frage weniger Jahre; der gesamte Bereich Bergbau stand – nach vorübergehenden Engagements in anderen Geschäftsfeldern, wie zum Beispiel Freizeitwirtschaft und Industriemineralien – vor dem endgültigen Aus. Hingegen konnten und sollten die Eisenbahn- und Kraftwagenlinien der GKB ihren großen Stellenwert als Verkehrsträger für die Weststeiermark erhalten und, wenn möglich, ausbauen. Daher entschloss sich der Eigentümer im Jahr 1998 zu einer Unternehmensspaltung: Für den Verkehrsbetrieb war einerseits ab 1998 die „Graz-Köflacher-Eisenbahn GmbH“ (GKE) zuständig, andererseits wurde für den Bereich Bergbau die „GKB-Bergbau GmbH“ gegründet, um den letzten noch bestehenden Tagbau auszukohlen, soweit dies wirtschaftlich sinnvoll war, und danach ordnungsgemäß die Schließungs- und Rekultivierungsarbeiten durchzuführen. Die „GKB-Bergbau GmbH“ fusionierte im Jahr 2004 mit der „Österreichischen Bergbauholding AG“ und ist heute österreichweit mit Sicherungsarbeiten für ehemalige Bergbaue befasst. 2004 wurde dann von der GKE eine Firmennamensänderung auf „Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH“ (GKB) vollzogen und damit die vertraute, traditionelle Abkürzung wiederverwendet. Die GKB unternahm während der vergangenen beiden Jahrzehnte größte Anstrengungen, um sich als modernes, zukunftsorientiertes Verkehrsunternehmen zu positionieren. Die Infrastruktur wurde saniert, revitalisiert und durch zahlreiche Projekte ergänzt, neue Loks und Autobusse gingen in Betrieb, die Sicherungstechnik wurde auf den modernsten Stand der Technik gebracht und mit kundenorientierten Angeboten wie zum Beispiel „Park & Ride“ oder „Bahn & Rad“ konnte neben den Pendlern


und Stammfahrgästen auch neues Publikum für die GKB gewonnen werden: umweltbewusste und sparsame


Menschen.


 


2000: Gründung der LTE – Logistik und Transport GmbH


 


Die Liberalisierung des österreichischen Schienennetzes und die Öffnung des Marktes ermöglichten es der GKB im vergangenen Jahrzehnt, auch im Gütertransport neue Wege zu befahren. So wurde in Kooperation mit der „Porr Infrastruktur GmbH“ die „LTE“ – Logistik und Transport GmbH als Tochterfirma der GKB gegründet, um auch international Güterzugsleistungen anbieten zu können. Der Gesellschaftsvertrag der LTE Logistik- und Transport GmbH wurde am 29. Mai 2000 unterzeichnet. Am 2. September 2000 erfolgte die Ersteintragung ins Firmenbuch und 2001 erhielt das Unternehmen die Eisenbahnkonzession zur Erbringung von Verkehrsleistungen im österreichischen Schienennetz. Die LTE hat sich mittlerweile zu einem international agierenden Schienengüterverkehrsunternehmen entwickelt.


 


 


 


2001: Gründung des GKB-Ausbildungszentrums


 


In der Ausbildungseinrichtung der GKB werden Mitarbeiter des eigenen aber auch anderer Unternehmen für den Einsatz auf Diesel- und Elektrotriebfahrzeugen, Schienenerhaltungs- und Zweiwegefahrzeugen, betrieblich und technisch, gemäß den gesetzlichen (EU-)Regelwerken ausgebildet. Auch die Ausbildungen von weiteren Betriebsbediensteten, wie Sicherungsposten und Bewachern von Eisenbahnkreuzungen, werden durchgeführt. Mittlerweile steht dem GKB-Ausbildungszentrum, neben einem mobilen, auch ein moderner ortsfester Führerstandsimulator für Schulungszwecke zur Verfügung. Außerdem können Bahnwärter realitätsnah, an einem nachgebauten Bedienmodul für Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen, ausgebildet werden.


 


2005: Kooperation mit dem Hafen Koper


 


Im Jahr 2005 erfolgte die Gründung der „Adria Transport d.o.o.“. Dieses GKB-Tochterunternehmen ist ebenfalls im internationalen Schienengüterverkehr tätig und wird im Rahmen einer 50:50-Kooperation mit dem Betreiber des slowenischen Mittelmeerhafens Koper geführt.


 


2007: Das Projekt S-Bahn Steiermark nimmt Fahrt auf


 


Die Strecken der GKB sind seit 9. Dezember 2007 Teil der neuen S-Bahn Steiermark. Die Strecke Graz — Lieboch — Köflach (Köflacherbahn) wird als Linie S-7und die Strecke Graz — Lieboch — Wies-Eibiswald (Wieserbahn) als Linie S-6 geführt.


 


2010: Jubiläum 150 Jahre Graz-Köflacher Bahn


 


Im Jubiläumsjahr stand die GKB vor einem neuen, wichtigen Innovationsschub: 13 neue dieselelektrische Gelenktriebwagen der Bauart Stadler GTW 2/8 wurden angeschafft. Die Gesamtinvestition dafür belief sich auf rund 60 Millionen Euro. Außerdem wurde bereits im Vorfeld der Beschaffung eine neue, größere Servicehalle für diese hochmodernen Fahrzeuge gebaut. Seit 13. Dezember 2010 wird die S-6 von Graz über die Südbahn und das erste Teilstück der Koralmbahn nach Wies-Eibiswald geführt. Damit ergibt sich eine Zeitersparnis von Deutschlandsberg in die Landeshauptstadt von 55 auf 40 Minuten. Auch wird seither der neue Bahnhof Hengsberg an der Koralmbahn und der Bahnhof Werndorf bedient. Die Stammstrecke der Wieserbahn erhält die Bezeichnung S-61. Somit betreibt die GKB nunmehr drei S-Bahn-Linien.


 


2011: Implementierung neuer Technik


 


Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 sind alle 13 Gelenktriebwagen im Regelbetrieb unterwegs und bedienen auch die neue Linie S-6 über die Koralmstrecke.


 


2013: Innovation und Tradition


 


Neben der Modernisierung und Eröffnung der Park&Ride-Anlagen in Frauental-Bad Gams und Wies-Eibiswald, stellte in diesem Jahr die Eröffnung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe Lieboch einen weiteren Höhepunkt in der Weiterentwicklung der GKB dar, sodass immer mehr Weststeirerinnen und Weststeirer die Annehmlichkeiten der Bahn als sicheres und umweltfreundliches Nahverkehrsmittel zu schätzen wissen. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ist nunmehr einer der größten und wichtigsten Partner im Verkehrsverbund Steiermark und Teil der S-Bahn Steiermark. Die Züge und Busse der GKB beförderten im Jahr 2013 rund 11,5 Millionen Fahrgäste – davon rund 5,5 Millionen Fahrgäste auf der Schiene - und 800.000 Tonnen Güter. Damit ist die GKB einer der größten Partner im steirischen Verkehrsverbund und ein zentraler Motor für die Wirtschaft der Weststeiermark! Im Laufe dieses Jahres feierte die GKB auch viele runde Jubiläen, deren Höhepunkt das Jubiläum „140 Jahre Wieserbahn“ mit vielen Sonderfahrten und einem 3-Tage-Festival für die weststeirische Bevölkerung in Wies und Deutschlandsberg darstellte.


 


2014: Die GKB-Gruppe auf Erfolgskurs


 


Obwohl die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bereits Ende 2013 einen Fahrgastrekord melden konnte, stiegen die Fahrgastzahlen im Jahr 2014 weiter. Eine VCÖ-Analyse der Fahrgastentwicklung der heimischen Regionalbahnen wies dem Unternehmen einen Spitzenplatz zu. Die GKB lag mit 5,4 Millionen Fahrgästen österreichweit an 2. Stelle! Seit Einführung des neuen S-Bahn-Konzeptes für die Weststeiermark im Jahr 2010 stiegen die Passagierzahlen stetig an. Im Vergleich zu diesem Jahr stiegen die Fahrgastzahlen der GKB in Richtung Köflach um bis zu 22,41 % und nach Wies-Eibiswald fuhren sogar bis zu 27,49 % mehr Bahnkundinnen und Bahnkunden. Alleine im Fahrplanjahr 2013/2014 erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Passagiere der S6 um 7,74 % und in die S7 nach Köflach stiegen 8,77 % mehr Personen ein. Gleichzeitig stieg der Pünktlichkeitsgrad im selben Zeitraum auf 98,8 %. Aber auch der GKB-Güterverkehr fuhr auf Erfolgskurs. Die GKB-Koralmbahnverkehre, der Transport von Perlkies, Zement und Abraummaterial von und zur Tunnelbaustelle, erwiesen sich als wirtschaftlich erfolgreiches Güterverkehrsprojekt. Einen weiteren großen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmensgruppe leistete die Tochterfirma Logistics and Transport Europe (LTE). Im Jahr 2014 erreichte das größte Tochterunternehmen der GKB sein bisher bestes Betriebsergebnis seit seiner Gründung. Der GKB-Instandhaltungsbereich nahm die Modernisierung der verlässlichen Doppelstockwagen in Angriff. Außerdem wurden mehrere große Infrastruktursanierungsprojekte entlang der Strecke umgesetzt und in den Wartebereichen größerer Bahnhöfe ein freier W-LAN-Zugang installiert. Zudem adaptierte die GKB-Sicherungstechnik die ersten Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen gemäß den Richtlinien der 2012 neu erlassenen Eisenbahnkreuzungsverordnung.


 


2015: Ein strategischer Partner und große Investitionen


 


Anfang des Jahres wurde der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH das Gütesiegel des Österreichischen Netzwerkes für Betriebliche Gesundheitsförderung verliehen. Im April führten die Güterverkehrsspezialisten der GKB einen Sondertransport für die Grazer Firma Felbermayr GmbH durch, bei dem es galt den Stator eines Stromgenerators für die Andritz Hydro GmbH von Voitsberg nach Graz zu befördern. Ende des Monats nahmen die GKB und ihre Tochterfirma LTE erstmals am Girls Day des Landes Steiermark teil. Im Frühsommer beschaffte der GKB-Busbetrieb zwei neue, komfortable (Fern-)Reisebusse der Marke IVECO. Mit 1. Oktober ging die neue GKB-App in Betrieb. Mit dieser aktuellen Smartphone-Applikation erhalten die Fahrgäste der GKB Informationen zum Zuglauf, sowie News zum Unternehmen und haben Zugriff auf alle Fahrpläne. Für das Bahnunternehmen LTE Logistik- und Transport GmbH, das sich zu 100 % im Besitz der GKB befunden hat, konnte die deutsche Rhenus-Gruppe als strategischer Partner gewonnen werden. Der neue Geschäftspartner Rhenus Logistics übernahm, nach der kartellrechtlichen Prüfung, am 2. Oktober einen Geschäftsanteil von 50% an der LTE von der GKB. Die weltweit operierende Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf das Bahnspeditionswesen, betreibt See- und Binnenhäfen, Güterterminals und ist als Eisenbahn– und Busunternehmen in Deutschland und den angrenzenden Staaten tätig. Ein neuer Partner war notwendig geworden, weil nach einer Auflage der Bundeswettbewerbsbehörde anlässlich des zwischenzeitlichen Rückkaufs der Anteile, diese wieder zu veräußern waren. In der Eisenbahnkreuzungsverordnung 2012 des BMVIT wurde, innerhalb einer mehrjährigen Frist, eine Sicherheitsüberprüfung aller Eisenbahnkreuzungen in Österreich vorgeschrieben. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH errichtete, erweiterte oder sanierte daher auch 2015 laufend Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen. Neben zahlreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen kam es dabei auch zur Auflassung von Bahnübergängen. Die GKB wird in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in den Aus- oder Umbau bzw. die Sanierung von Eisenbahnkreuzungen tätigen. Mitte Dezember 2015 wurden die Fahrgastzahlen für die S-Bahn Steiermark präsentiert. Insgesamt konnte ein Fahrgastzuwachs von 69% verzeichnet werden und auch für die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH wurde eine weitere Steigerung der Fahrgastzahlen ausgewiesen.


 

Branche: Betriebe